von Rechtsanwalt Tobias Ritzenthaler, LL.M. Sportrecht (Universität Bayreuth)

Wenn nun auch die Bundesliga in die neue Saison startet, werden viele Fußballfans gespannt auf die ersten sportlichen Darbietungen ihres Lieblingsvereins sowie der Konkurrenten blicken. Welche Neuzugänge schlagen auf Anhieb ein? Funktioniert das neue Spielsystem des Trainers? Konnten die Schwachstellen der vergangenen Saison behoben werden? Diese und viele weitere Fragen werden die Gespräche der Fußballbegeisterten in den nächsten Wochen prägen. Doch auch im Bereich des Regelwerks wird es ab dieser Spielzeit zu einigen wichtigen Änderungen und Neuerungen kommen, die von der Bundesliga bis hinab zur Kreisliga gelten. Einen kurzen Überblick zu den wichtigsten Regeländerungen zur Saison 2019/2020:

  • Der auszuwechselnde Spieler muss das Spielfeld auf dem kürzesten Weg über die am nächsten liegende Begrenzungslinie verlassen, es sei denn der Schiedsrichter erteilt ihm eine andere Weisung.
  • Teamoffizielle, u.a. das Trainerteam, können bei unsportlichem Verhalten die Gelbe oder Rote Karte erhalten. Lässt sich der Täter nicht identifizieren, erhält der höchstrangige Trainer die Gelbe oder Rote Karte.
  • Das Team, dass den Münzwurf gewinnt, darf entscheiden, ob es anstoßen oder die Spielhälfte auswählen möchte.
  • Wenn der Ball den Schiedsrichter berührt und danach ins Tor geht oder die ballführende Mannschaft den Ball danach an den Gegner verliert oder danach ein Angriff lanciert/gestartet wird, gibt es einen Schiedsrichterball. Die bisherige Regel, dass der Schiedsrichter „Luft“ ist, gilt somit nur noch eingeschränkt.
  • Beim Abstoß und bei Freistößen im eigenen Strafraum muss der Ball den Strafraum nicht verlassen, der Torwart kann den eigenen Mitspieler im eigenen Strafraum anspielen, ohne dass die Ausführung wiederholt werden muss.
  • Bildet eine Mannschaft bei einem Freistoß des Gegners eine Abwehrmauer mit mindestens 3 Spielern, so müssen die Spieler des Gegners einen Abstand von mindestens einem Meter zur Mauer einhalten. Wird dieser Abstand nicht eingehalten, so wird dies mit einem indirekten Freistoß geahndet.
  • Bei einem Strafstoß darf der verletzte Strafstoßschütze auf dem Spielfeld behandelt werden, um den Strafstoß anschließend ausführen zu können. Der Torwart muss sich bei Ausführung des Elfmeters mit einem Teil seines Fußes auf oder über der Linie befinden und darf nicht hinter der Torlinie stehen.